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KIA Lordship

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Den Glanz vergangener Zeiten lässt die Baukunst nur noch erahnen: Unweit von Athen liegt in einem weitläufigen, teils verwilderten Park das Anwesen des letzten, bis 1974 griechischen Königs Konstantin der II. Langsam und unaufhörlich erobert sich die Natur das Refugium zurück. Das Volk, so scheint es, möchte seinen letzten König nur noch vergessen. Das Schloss mit seiner großen Liegenschaft in dem einst reges Treiben war,  vermodert, die Landschaft verwildert, nichts und niemand scheint sich mehr für diesen wundervollen Fleck Erde zu interessieren.

Tini Papamichalis und Dietmar Baum stellen uns Tatoi als erste Reihe einer Serie über gefallene Mächte vor. Eindrucksvoll konstruieren sie ein Stillleben über die Überbleibsel einer vergangenen Zeit im Jetzt: Erschütternd und doch zugleich poetisch verrottet hinter vernagelten Fensterläden eine ganze Epoche. Die Bücher vermodern aufgeschlagen als wären sie hastig weggelegt worden. Autos stehen noch in den Garagen, als ob niemand je dazu kam, sie noch abzuholen. Einzig ein Reiterdenkmal verweist noch darauf, dass überhaupt einmal ein Herrscher hier residierte. Unwillkürlich stellt sich der Betrachter die Räume in den Fotografien mit Leben vor, die konstruiert vor seinem inneren Auge den Prunk und die Aura, die die Zimmer ausgestrahlt haben müssen, darstellt.

Der König flüchtete 1967 ins Exil. 1974 wurde die Monarchie in Griechenland abgeschafft. Dann folgte ein jahrelanger Rechtsstreit um die Eigentumsverhältnisse, denn die Regierung sah das Anwesen als Volkseigentum und bekam Recht. Sein Mobiliar durfte Konstatin der II verkaufen. Seitdem schert sich das Volk wenig um seinen Besitz.

Eine glanzvolle Zeit modert in den Bildern von Tatoi vor sich hin. Die Fotografen schaffen es die Ästhetik im Morbiden sensibel herauszuarbeiten, doch die Arbeit geht über den reinen Schöngeist hinaus: Sie verweist auf die Einstellung und Wertschätzung einer Nation: Nichts könnte der Welt besser diese große Gleichgültigkeit für vergessene Schätze aufzeigen, als dieser Ort.

Die Zeit ist absehbar das dieses verwunschen anmutende Tatoi so bald für niemanden mehr existiert, im Zeichen der Wirtschaftskrise wird das gesamte Anwesen nun zum Kauf angeboten.

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